Erfolge feiern

Feierst Du Deine Erfolge? So richtig? Ich eher nicht. Weder meine eigenen, noch die meiner Kinder oder anderer. Ich nehme sie leicht als selbstverständlich hin. Als logische Konsequenz. Quasi: ging ja gar nicht anders. Halte sie unbeabsichtigt klein.

Unser Sohn weist uns darauf hin, dass wir seine Bachelorarbeit feiern könnten. Gerade noch fällt mir ein, dass ich zur Designpreisverleihung unserer Tochter fahren könnte. Ich bin über mich selbst beschämt. Weswegen kommt mir das nicht selbst in den Sinn? Weswegen ist da nicht dieses Gefühl von jubelnder Freude über den Erfolg? Was ist mit der Wertschätzung passiert? Wie konnte es passieren, dass sie so auf der Strecke bleibt? In meinen Coachings und Trainings ist fehlende Wertschätzung eines der Hauptthemen. Im Privaten genauso wie im Beruflichen.

In anderen Ländern ist das anders. In England und den USA kommen alle zu offiziellen Feierlichkeiten zusammen, läuten Glocken, werden Reden gehalten. In Schweden gibt es große Prozessionen von Absolventen, bejubelt von Eltern, Verwandten, Nachbarn. Bei uns eine E-Mail: ‚Sie können sich Ihr Diplom im Sekretariat abholen.‘

Mal in die eigenen vier Wände geschaut. Wenn es die eigenen sind, hast Du diese Tatsache gebührend gefeiert? Oder eher beschämt geflüstert ‚ja, das sind meine.‘ Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Sondern in den Alltag schauen. Ein Tag mit kleinen Kindern, krank womöglich, in der Pandemie, im Home Office arbeitend. So einen Tag bewältigt, alle satt gekriegt zu haben, das ist ein enormer Erfolg. Gefeiert? Anerkannt? Gewürdigt? Ich bezweifle es. In Krisenzeiten jeden Morgen die Kraft zum Aufstehen und Weitermachen aufzubringen. Wertgeschätzt? Eher nicht.

Wie groß muss ein Erfolg sein, dass er gefeiert wird? Was muss denn noch passieren?

Nichts – und doch ganz viel. Nichts muss passieren, weil genug da ist, was sich lohnt anerkannt zu werden. Bei uns selbst, als die Person, die wir sind, angefangen. Dann die vielen vielen kleinen Dinge, die da sind, zu sehen und zu schätzen. Die Menschen, die um uns herum sind, das, was wir haben, zu feiern. Das, was wir tun, wertzuschätzen. Aufmerksam für Erfolge zu sein – und seien sie noch so klein. Das braucht’s. Da darf noch ganz viel passieren. In unserer Wahrnehmung, in unserer Haltung, mit unseren Werten, mit der Erlaubnis, die wir uns selber geben, und und und.

Denn Erfolge feiern macht froh. Spornt an. Macht lebendig. Stolz, selbstbewusst, lebenshungrig, …

Hurra! Mir ist für die heutige Freitagsfrage was eingefallen! Und es ist sogar ein Blogbeitrag entstanden. Jippieeee!

Freitags
frage

Folgen Sie mir zu der aktuellen FREITAGSFRAGE.
Lassen Sie sich inspirieren und zum Nachdenken anregen.

Freitagsfrage

Ihr
Nutzen

Ein Moment des Innehaltens und der Reflexion

Selbsterkenntnis

Erkennen des größeren Ganzen

Klarheit

Inspiration zu weiteren, tieferführenden Fragen

Antworten, an die Sie bis jetzt noch nicht gedacht haben

Zeit wertvoll gestalten | Ute Schaeberle