Wobei kommst Du an Deine Grenze?

Auf LinkedIn hatte ich einen regen Austausch zu dieser Freitagsfrage. Ich hatte bewusst nicht zu viel dazu geschrieben, denn ihre Intention ist, zu inspirieren.

Intensives Nachfragen, was ich unter Grenze verstehe, hat dazu geführt, dass ich doch noch ein bisschen mehr dazu sagen möchte. Für mich bedeutet ‚Grenze‘ per se ein Punkt, eine Linie, einen Ort, an dem es erstmal nicht weiterzugehen scheint. Sie trennt zwei oder mehrere Bereiche. Ich komme aus dem ehemaligen West-Berlin. Insofern bin ich in direkter Nähe zu einer Grenze aufgewachsen. Einer physischen, geografischen Grenze.

Ihr uns am nächsten gelegener Übergang auf westlicher Seite hieß ‚Dreilinden‘. Als ich klein war, haben wir an den Wochenenden häufig meine Verwandtschaft in Potsdam besucht. Bis 23.59 Uhr musste man ausgereist sein. Gefühlt jedes Mal sind meine Eltern viel zu knapp losgefahren, um noch rechtzeitig über die Grenze zu kommen. Nachts, müde und im Dunkeln, habe ich diese Grenze als bedrohlich empfunden. Ich hatte Angst vor den Männern in Uniform, dem hellen Licht und wie sie uns und unser Auto kontrollierten.

Ein Beispiel dafür, weswegen ich mit Grenze auch Angst verbinde. Und Mut. Mut, sie jedes Mal von neuem zu überwinden.

Eine Grenze kann also überwunden werden. Oder gesetzt werden. Es gibt die verschiedensten Grenzen: Landesgrenzen, Grundstücksgrenzen, rechtliche Grenzen, gesellschaftliche, landesspezifische, sprachliche, und viele mehr. Und eben auch die inneren Grenzen. Sie entstehen durch Prägung, Sozialisation, Konventionen, Glauben, Konstitution und woher auch immer sie kommen.

Sie beschränken. Sie limitieren. Das kann als völlig in Ordnung, als störend oder gar nicht empfunden werden. In den ersten beiden Fällen kommen sie ins Bewusstsein, wenn man mit ihnen konfrontiert ist. Wie immer hat man in dieser Situation die Wahl: will ich sie überwinden oder nehme ich sie lediglich zur Kenntnis.

Stehe ich zum Beispiel auf einem Berggrat und spüre meine Angst, weiter bis zur Spitze zu gehen, kann ich sie überwinden, oftmals mit Hilfe, und an der Spitze stolz die Arme gen Himmel strecken. Oder aber ich bin mit meinem Standort völlig ok.

Bringt mich die Bergtour an meine Belastungsgrenze, kann ich über meine Kräfte hinausgehen. Oder eine Grenze setzen: bis hierher und keinen Schritt weiter.

Innere Grenzen können auch was Gutes haben: Sie können schützen, sie können ein Akt der Selbstliebe sein, eine Selbsterhaltungs-Maßnahme. Vorausgesetzt sie sind bewusst – und bewusst (im Sinne von nicht willkürlich) gesetzt. Dann lässt sich mit ihnen arbeiten. Zum Beispiel bei mir im Coaching.

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Intuition was ist das | Ute Schaeberle