Geht’s einfacher?

‚Wenn‘s nicht einfach geht, geht’s einfach nicht‘ ist einer der Lieblingssprüche einer meiner Freundinnen.

Für sie bedeutet der Spruch so viel wie ‚Ok, dann eben nicht.‘ Für mich ist er Ansporn. ‚Jetzt erst recht. Jetzt will ich’s wissen.‘ Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, dass es in der Regel nämlich tatsächlich einen Weg gibt, wie es leichter geht. Nur ist der nicht immer so einfach zu finden. Es lohnt sich aber, sich die Mühe zu machen. Meistens zumindest. Sei es, weil es eine Ersparnis oder einen Zugewinn bedeutet, sei es, weil es die Freude an einer bewältigten Herausforderung ist.

Mir fällt ein ganz banales Beispiel ein, über das ich mich immer wieder von neuem freue, wenn es zum Einsatz kommt: Kartoffelsalat machen.

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine ‚through-timer‘ bin, durch die die Zeit gerne hindurchfließt und ein gewisser Zeitdruck entsteht. Also stehe ich immer wieder mal vor der Herausforderung, mein Vorhaben in der Kürze der Zeit doch noch zu schaffen. So auch beim Kartoffelsalat machen. Wenn ich die Kartoffeln roh schäle, gleich in dünne Scheibchen schneide und in Brühe statt in Wasser koche, sind sie schneller gar, ich spare mir das Pellen und Schneiden der heißen Kartoffeln, den Topf mit extra Brühe und dessen abwaschen. Schicke Sache, denn jetzt kann ich tatsächlich noch einen Nachtisch zaubern. Den hätte es ohne Vereinfachung nicht gegeben – obwohl er das Essen so wunderbar abrundet. Ein kleiner Akt der Lebensfreude und des Genusses, nur weil es eben doch einfacher geht.

Das Thema lässt sich auch auf weniger banale Beispiele transferieren. Nehmen wir beispielsweise die Selbsterkenntnis. Je besser ich mich kenne, desto besser verstehe ich mich und kann mich einfacher zum Ausdruck bringen (nicht immer, aber die Chancen stehen besser). Das erspart Missverständnisse, unschöne Gefühle, Zeit, um sie wieder aus dem Weg zu räumen, Energie, Worte und wer weiß, was noch. Sattdessen wird positiv auf die Beziehungen eingezahlt. Einfach schön!

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