Wenn der Druck zu hoch wird

Die Kehrseite des Erfolgefeierns – oder wenn der Druck zu hoch wird

In einem meiner Blogbeiträge habe ich vom Erfolgefeiern geschrieben. Davon, dass Erfolge nicht als Selbstverständlichkeit hingenommen werden sollten. Denn ohne Einsatz entstehen sie nicht. Sie sind das Geschenk für diesen Einsatz.

Wenn daraus entsteht, immer Erfolge feiern zu müssen, sie bewusst kreieren zu müssen, statt sie zu ernten, kann ein enormer Druck erwachsen. Immer mehr Einsatz soll zu mehr Erfolg führen. Der Druck wird zu hoch. Und der Einsatz wird es auch. Höher, als die eigenen Kräfte es erlauben.

Weswegen? Wo liegt der Unterschied?

Es gibt zwei Arten von Erfolg. Der eine Erfolg entsteht aus der Freude am Tun, aus der Freude am Einsatz. Er entsteht von Innen heraus, aus dem Herzen.

Die andere Art von Erfolg entsteht aus einem Konzeptgedanken heraus. Er kommt aus dem Kopf: Weil ich es so will,  weil ich glaube, dass es so sein soll.

Der ‚Herzenserfolg‘, ich nenne ihn mal so, erschöpft nicht. Er kommt aus dem Flow. Aus dem inneren Einssein mit dem Tun. Er ist das Ergebnis und nicht der Antrieb. Er ist so zu sagen unbewusst mitentstanden. Ein Nebenprodukt.

Der, ich nenne ihn ‚Konzepterfolg‘ strengt an. Er soll Hauptprodukt sein. Er ist sein eigener Antrieb. Er entsteht nicht aus dem Flow. Er kostet mehr Energie als er generiert.

Es ist gut möglich, dass hinter ihm ein unbewusster anderer Antrieb steht. Zum Beispiel ein Glaubenssatz wie ‚Ich bin nicht gut genug.‘ oder ‚Nur wenn ich leiste, werde ich geliebt.‘ Das führt zu einer Frage, die durchaus erschrecken kann: ‚Wer bin ich, wenn ich nicht leiste?‘ Das ist eine Frage nach der eigenen Identität. Nicht jede*r möchte sie stellen oder hören. Nicht jede*r stellt sich ihr.

Immer wieder sorgt das Leben für Situationen, in denen leisten nicht möglich ist. Weil es einfach nicht geht, aus beruflichen oder aus gesundheitlichen Gründen oder aus welchen Gründen auch immer. Es entsteht eine Krise. Ein Problem. Eine Krise bezeichnet einen Höhe- bzw. Wendepunkt. Ein Problem hat die Vorsilbe ‚pro‘ und bedeutet ‚für‘, ist also für mich. Es entsteht in meinem Sinne. Damit ich mich wende. Damit ich herausfinde, wohin ich mich wende.

Das klingt nach einem großen Projekt. Das muss es nicht sein. Entscheidend ist der erste Schritt. Dieser eine Schritt, aus dem sich der nächste ergeben wird. Deswegen ist allein wichtig, diesen einen Schritt in Richtung der eigenen Freude zu gehen. Dahin, wofür mein Herz schlägt, was mich inspiriert, was mich begeistert. Was auch immer das ist. Auf jeden Fall gilt: Einfach machen, statt Kopf zerbrechen.

(Siehe dazu meine weiteren Blogbeiträge wie ‚Auf den Hund gekommen‘, ‚Alles braucht seine Zeit‘, etc. unter uteschaeberle.com/blog )

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