Feeling is healing

Kürzlich war ich auf einer Vernissage. Die Künstlerin hielt eine Eröffnungsrede. Eine derartige Rede hatte ich bisher noch nicht gehört. Aus der Tiefe ihres Herzens erzählte sie von ihrem Leben. Wer ihre Eltern waren, wie sie aufwuchs, über ihre Prägung, ihren Lebensweg, ihre Krankheit und den Weg in die Heilung. Ohne Selbstmitleid, ohne Groll, mit fester Stimme.

Die Rede hat mich sehr berührt. Als Mensch, als Coach, als Künstlerin. Ich habe eine Geschichte wie ihre nicht zum ersten Mal gehört. Ich hatte sie verschiedentlich auch gelesen. Und ich bin sie ähnlich selbst gegangen.

Oft ist es der Körper, der dazu zwingt, aufmerksam zu werden und innezuhalten. Wir nennen es Krankheit. Etwas zeigt sich, was Aufmerksamkeit möchte. Viele verlieren fast ihre Lebensenergie, schwanken zwischen hier und dort. Wenn sie zurück ins Leben kehren, leben sie es anders. Achtsamer, bewusster. Machen nur noch die Dinge, die ihnen wichtig erscheinen. Die für sie sinnstiftend sind. Sie freuen sich mehr am Leben als sie es vorher taten – obwohl es ihnen faktisch oft schlechter geht. Finanziell, gesundheitlich. Doch das innere Licht leuchtet. Sie strahlen.

Weswegen ich das schreibe? Weil ich glaube, dass es die Zeit ist, die uns wach werden lässt. Vor allem diejenigen, die ein Kriegserbe in der Seele tragen. Sie haben über Generationen überlebt, obwohl sie viel Leid erfahren hatten. So viel Leid, dass der Schmerz zu groß war, um ihn zu fühlen und um gleichzeitig lebenssichernd zu funktionieren. Sie erhielten das Leben aufrecht.

Dank dieser Vorarbeit der Eltern und Großeltern, gibt es heute Menschen in den Familien, die sich diesem Schmerz zuwenden. Bewusst oder krankheitsbedingt. Sie sind bereit, ihn zu fühlen, durch ihn hindurchzugehen, ihn anzunehmen und abzulegen. Sie heilen damit nicht nur sich selbst. Sie heilen damit rückwirkend und zukunftsweisend ihre Ahnen und Kinder. Dem Leben wird eine Last genommen, die der Freude Raum gibt. Der Freude am Sein, am Leben, am Lieben.

Das ist es, was wir brauchen. Deswegen spiele ich das Zeitwertspiel ‚Herausfinden was wirklich wichtig ist‘, deswegen stelle ich unbequeme Fragen, deswegen begleite ich dich gerne ein Stück auf deinem Weg. Mit Herz, Kopf – und Kunst. Die Kunst nämlich bringt zum Ausdruck, von dem du eventuell bisher gar nichts wusstest …

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Schönheit als Resilienzfaktor | Ute Schaeberle