Was ein alter Ofen mit persönlicher Entwicklung gemein hat

Zurück von einem wundervollen Coaching Wochenende auf der Hütte, inspiriert mich dieser alte Ofen zu ein paar Gedanken darüber, wie das so ist mit der persönlichen Entwicklung.

Es ist harte Arbeit, das Holz zu machen, bevor der Ofen überhaupt eingeheizt werden kann. Dann dauert es seine Zeit, bis er angeht und es wohlig warm wird. Bis gekocht werden kann, noch länger. Und bis gegessen werden kann, scheint eine gefühlte Ewigkeit vergangen zu sein. Aber wie es dann schmeckt! Köstlichst! Und wie herrlich es ist, wenn die Kälte bezwungen ist und die mollige Wärme einen rundum umarmt! Da kann es draußen garstig sein, stürmen und schneien. Hier innen drin ist es gut. Hier bin ich geborgen. Das Feuer allerdings will im Auge behalten und stetig neu geschürt sein. Ist der Ofen aus, wird es ganz schnell wieder kalt.

Mit der persönlichen Entwicklung ist es nicht anders.

Es wird ungemütlich da draußen. Die Kälte kommt. Ich sehe es und ich spüre sie. Ich weiß, ich muss was tun. Also entschließe ich mich, aktiv zu werden.

Zuerst das Holz. Welchen Weg nehme ich? Welchen Baum fälle ich? Diesen großen hier? Nein, an den traue ich mich noch nicht ran. Ich mach mich erstmal ans Unterholz und nehme die kleineren. Zum Feuer anfachen und üben. So ist es auch mit den Themen, die mich beschäftigen.

Dann das Anschüren. Nicht jedes Holz brennt gleich gut. Nicht jeder Versuch, mich meinen Themen zu nähern, funktioniert gleich gut. Nicht jede Methode ist für mich geeignet.

Manches braucht länger, bis es überhaupt Feuer fängt. Manches Thema ist im Inneren verhärtet. Auch wenn ich das Feuer ranhalte, lässt es es nicht ran. Erst stetes zündeln, bringt es schließlich zum Brennen.

Das ist gut zu wissen, denn es kann unterschiedlich lange dauern, bis der Ofen an ist. Zu hungrig zu starten, macht ungeduldig, beschleunigt nur leider nicht den Prozeß. Der hat sein eigenes Tempo. Geduldiges Nachlegen und Warten bis es so weit ist, den nächsten Schritt zu machen, so geht’s voran.

Auch geht der Ofen immer wieder aus. Mühselig muss das Feuer neu entfacht werden. Ihn am Brennen zu halten ist herausfordernd. Aufwendig. Kräfte zehrend. Aber wenn er erstmal brennt und sich die Wärme ausbreitet, in immer größer werdenden Radien, dann spüre ich, wie lohnend der Aufwand ist.

Dann das Kochen. Da wird es noch heißer. Wenn ich diesen Topf anfasse, habe ich Angst, mich zu verbrennen. Das passiert durchaus mal, heilt aber ganz schnell wieder. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Das Essen ist die Belohnung für all den Aufwand. Es schmeckt nach getaner Arbeit einfach ganz besonders gut.

Es lebt –  und liebt –  sich nach getaner Arbeit auch ganz besonders gut. Die erworbene innere Stabilität schützt vor den Erschütterungen äußerer Faktoren. Sie macht resilient. Autonom. Stark. Aber auch demütig. Wie so ein alter Ofen, der da steht, die Jahrzehnte überdauert und immer wieder von neuem seine Wärme spendet.

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